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Konsens zum Thema: Nutzung, Erhaltung und Schaffung hochwertigen Wohnraums

Quartier-Konsens-Konferenz Bruderholz; Ergebnisse anderer Konsenskonferenzen (oder zurück)

  1. Moderation und Assistenz
  2. Beteiligte Organisationen und Institutionen
  3. Ausgangslage und Ziele
  4. Zusammenfassung der Ergebnisse


1. Moderation und Assistenz
Sibilla Marelli Simon und Christina Gysin

2. Beteiligte Organisationen und Institutionen
Bund Schweizer Architekten, CMS, Hausbesitzer auf dem Bruderholz, Neutraler Quartierverein Bruderholz, Pro Senectute, VertreterInnen der Innovationswerkstatt Bruderholz

3. Ausgangslage und Ziele
Die Wohnqualität auf dem Bruderholz ist im Vergleich zu anderen Quartieren in der Stadt relativ hoch. Allerdings ist die Belegung des vorhandenen Wohnraums sowie die Durchmischung hinsichtlich der Altersverteilung ungenügend. Nicht nur das Bruderholz kennt diese Entwicklung, auch andere Wohnviertel oder Gemeinden sind mit dieser Situation konfrontiert.

Die Konsens-Konferenz diskutierte Möglichkeiten anhand der Projektideen der Inno-vationswerk-stätten, wie der vor-handene Wohnraum besser ge-nutzt werden kann. Da-bei berücksichtigten die TeilnehmerInnen, dass das Bruderholz seine hohe Wohnqualität noch erhöhen soll, indem durch die Neunutzung Wohnraum auch für junge Familien und Neuzuzieher entsteht. Somit erhält die Alterszusammensetzung auf dem Bruderholz einen neuen Charakter, der einen Beitrag zu einem lebendigen Quartier leistet.

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4. Zusammenfassung der Ergebnisse
Die TeilnehmerInnen der Konsens-Konferenz einigten sich auf vier Projekte für die künftige Nutzung des bestehenden und von allfälligem neuem Wohnraums:

Projekt 1: Wohnberatung/Wohnbörse
Projekt 2: Einfamilienhaus Plus
Projekt 3: Wohnraumalternative mit Dienstleistungs- und Begegnungszentrum
Projekt 4: Landreserven auf dem Bruderholz

Projekt 1: Wohnberatung/Wohnbörse
Dieses Projekt verfolgt das Ziel, Angebot für die Beratung von Wohnprojekten zu schaffen (siehe auch Projekt 2  Einfamilienhaus Plus") und zweitens 1 bis 2-Personenhaushalte zu bewegen, in kleinere Einheiten umzuziehen (siehe auch Projekt 3  Wohn-raum-alternative mit Dienstleistungs- und Begegnungszentrum").

Die TeilnehmerInnen schlagen dem Regierungsrat und den zuständigen Behörden vor:

  • Raum für Kommunikation an zentraler Lage (unter dem Patronat des NQV);
  • Persönliche und telephonische Beratung von InteressentInnen durch Fachpersonen und Freiwillige aus dem Quartier;
  • Anschlagbrett für Informationen zu frei werdenden Wohnraum einrichten;
  • Finanzierung: Durch Sponsoring-Spenden und staatliche Subventionen;
  • Ort: Im Gebäude  Auf dem Hummel 2" (Umbau einer Bäckerei ein Café, Interesse an Einrichtung einer Wohnbörse im Café).

(Projektübersicht, Seitenanfang)

Projekt 2: Einfamilienhaus Plus
Dieses Projekt trägt dazu bei, die Nutzung von Liegenschaften auf dem Bruderholz zu verbessern, ohne dass der Quartiercharakter und die Wohnqualität beeinträchtigt wird.

Nicht der Ersatz von zu grossen und durch familiäre Veränderungen unternutzten Einfamilienhäuser (EFH) durch Mehrfamilienhäuser wird angestrebt, sondern die Umwandlung von zu grossen EFH in kleinere Wohneinheiten («Stöckli» und Einliegerwohnung) durch Um- oder Anbauten.

Um dieses Ziel zu erreichen muss sich die Motivation der HausbesitzerInnen ändern. Zusätzlich sind Anreize, Beratung und gezielte Unterstützung von Staat und Privaten (NQV) notwendig. Dem Regierungsrat und den zuständigen Behörden wird vorgeschlagen:

  • Einrichten einer Wohnberatungsstelle, die Interessierten fachliche Beratung und Information vermittelt;
  • Durch Wettbewerbe via Hochbau- und Planungsamt und interdisziplinäre Universitätsprojekte, sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden zur Realisierung "Einfamilienhaus Plus";
  • Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit gelungenen Beispielen der Idee Einfamilienhaus Plus zum Durchbruch verholfen;
  • Gewähren von günstigen Hypotekarkrediten für "Einfamilienhaus Plus" durch Staat oder Private (Banken);
  • Gewähren von staatliche Beihilfen für Zeitraum der Umbauphase bei nachgewiesenem Bedarf;
  • Beschaffung von Grunddaten bezüglich «Bewohnung» (z.B. Belegungsdichte von Häusern) wäre wünschenswert;

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Projekt 3: Wohnraumalternative mit Dienstleistungs- und Begegnungszentrum

Ziel dieses Projekts ist, das Wohnraumangebot auf dem Bruderholz zu ergänzen. Auch jungen Familien soll das Wohnen auf dem Bruderholz ermöglicht werden. Dem Regierungsrat und den zuständigen Behörden schlagen die TeilnehmerInnen vor:

  • Erstellen eines Dienstleistungs- und Begegnungszentrum mit komfortablen Wohnungen und Ersatzwohnungen für Personen in unterbelegten Grosswohnungen /Einfamilienhäuser. Das Zentrum soll vernachlässigte Dienstleistungen auf dem Bruderholz verbessern;
  • An der Bruderholzallée, Höhe Airolostrasse bis Auf dem Hummel, nördliche Seite, ist eine Umzonung von Grünzone in die Zone 3 vorzunehmen;
  • Aktive Mitgestaltung der Quartierbewohner bei der Entwicklung des Projekts;
  • Ausschreiben eines städtebaulichen Architekturwettbewerbs.

(Projektübersicht, Seitenanfang)

Projekt 4: Landreserven auf dem Bruderholz

Teil 1: Landreserven der Einwohnergemeinde Basel-Stadt:
Die rund 22'000 m2 Grünflächen, die im folgenden aufgeführt sind, sollen innert mindestens 10 Jahren den benachteiligten Quartieren in echten Grünflächen, durch Abbruch von schlechter Bausubstanz, 1:1 angeboten werden. Der Finanzausgleich erfolgt über den Verkauf und Erwerb über Abtausch der Grundstücke. Auf ca. 22'000 m2 können 11'000 bis 13'200 m2 BGF oder über ca. 100 grosszügige Wohnungen oder entsprechend mehr Alterswohnungen erstellt werden. Übrige Grünzonen sollen unangetastet bleiben.

Die TeilnehmerInnen schlagen vier Parzellen für die Innere Verdichtung des Bruderholzquartiers, resp. Umzonung der Grünzonen in die Bauzone 2A, 2 oder 3 vor:

  1. Bruderholzallee, Höhe Airolostrasse bis Auf dem Hummel;
  2. Reservoirstrasse, zwischen Predigerhof- und Biascastrasse;
  3. Im tiefen Boden, Nordseite zum Batterieweglein;
  4. Jakobsbergweglein - zur Gempenfluh.

Teil 2: Landreserven auf privaten Grundstücken
Die Landreserven auf privaten Grundstücken können in drei Kategorien aufgeteilt werden: unbebaute Parzellen, Parzellen mit den Freiflächen für zusätzliche Neubauten, Parzellen die gemäss Zonenplan/Regelbauweise unternutzt sind.

Der Anreiz für die bessere Nutzung von Grundstücken der ersten beiden Kategorien soll geschaffen werden, indem die Grundstücke mit dem Verkehrswert Faktor 0.5 besteuert werden sollen. Die Grundstücke der dritten Kategorie mit einer quartierüblichen Unternutzung umfassen den grössten Teil der Liegenschaften auf dem Bruderholz. Der Steuerwert bliebt für diese Liegenschaften unverändert.

(Projektübersicht, Seitenanfang)


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