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Infobulletin Nr. 4

18. September 1998

Stärkung der Stärken

Ueli Vischer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses der WERKSTADT BASEL und Vorsteher Finanzdepartement

Der Lenkungsausschuss der WERKSTADT BASEL hat den vorliegenden Bericht der Universität «Stärkung der Stärken» sehr positiv aufgenommen. Es ist äusserst wertvoll, dass die Universität Basel interdisziplinär und umfassend auf die Fragestellung eingegangen ist, die wir ihr im Rahmen der WERKSTADT BASEL gestellt haben. Ich möchte der Universität und ihren Organen sehr herzlich für diese Arbeit danken.

Die dreiteilige Studie «Stärkung der Stärken» ist ein wichtiges Element im Prozess WERKSTADT BASEL. Wir hatten im Winter und Frühjahr die Innovationswerkstätten in Quartieren und Gemeinden. Dabei ging es um, eine Auslegeordnung bedeutender und weniger bedeutender Probleme und der Lösungsvorschläge. Dies aber ungewichtet.

Bei der Beurteilung der Massnahmenpakete, die uns als Resultate aus den Konsens-Konferenzen unterbreitet werden, wird uns die Studie «Stärkung der Stärken» zusätzliche Kriterien liefern. Denn grundsätzlich gingen die gut 900 TeilnehmerInnen in den Innovationswerkstätten ja von Problemlagen aus. Methodisch blendeten also die Innovationswerkstätten die Vorzüge unseres Kantons bewusst aus. Und zum Ausgleich dieser Einseitigkeit baten wir die Universität Basel, mit einem Parallelprojekt die «Stärkung der Stärken» von Basel-Stadt zu bearbeiten.

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Inhaltlich möchte ich speziell drei Punkte hervorheben, die uns im Zusammenhang mit der Zielsetzung der WERKSTADT BASEL interessieren:

1. Basel-Stadt hat mit Riehen und Bettingen eigentliche Steueroasen im Angebot, die dem Wettbewerb mit anderen stadtnahen Gemeinden der Region durchaus gewachsen sind und eine ausserordentlich hohe Wohnqualität aufweisen. Die Universität Basel empfiehlt die Entwicklung eines entsprechenden Marketings für die beiden Gemeinden, das als Zielgruppe nicht nur natürliche, sondern auch juristische Personen anspricht. Bei der Beurteilung der pendenten Steuerinitiative, die praktisch eine Angleichung bzw. Erhöhung der kantonalen Steuern für die Landgemeinden postuliert, wird dieser Aspekt zu beachten sein.

2. Die Stadt Basel verfügt über sehr grosse öffentliche Erneuerungsflächen. Die Annahme, Basel sei fertig gebaut und habe keine Landreserven für eine Entwicklung nach innen, ist erfreulicherweise offenbar eine Fehleinschätzung. Die Universität empfiehlt uns, eine eigentliche Stadtentwicklungsstrategie zu verfolgen, und zwar speziell auf frei werdenden Bahnarealen und auf Flächen, die im weitesten Sinn den öffentlichen Händen gehören.

3. Das vorgeschlagene Revitalisierungskonzept für baulich intakte, attraktive Strassenzüge würde es unter anderem ermöglichen, dass Basel in Zukunft vermehrt grosse Familienwohnungen an attraktiven Lagen anbieten kann. Speziell wichtig ist dabei der Ausgleich der Interessen von Wohnen und Verkehr. Dafür liefert die Uni innovative Ansätze, zeigt sie doch auf, wie der Wunsch nach besserer Qualität des Wohnumfeldes zum Leitmotiv zukünftiger Stadtenwicklung werden kann, ohne die Vitalität der Stadt zu beeinträchtigen oder die Interessen des Gewerbes zu gefährden. Im Gegenteil: Von einer solchen Erneuerung der Quartiere und einer Beruhigung der Quartierstrassen profitieren alle.

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Diese Umsetzungsideen können einen wichtigen Beitrag für die Konzeption des Aktionsprogramms Stadtentwicklung der WERKSTADT BASEL leisten, zumal in den Konsens-Konferenzen ähnliche Vorschläge zur Diskussion stehen.

Besonders dankbar sind wir für den Katalog möglicher Beiträge der Universität Basel zur Realisierung der empfohlenen Massnahmen. So bleibt es also nicht bei (akademischen) Empfehlungen, sondern der Bericht zeigt auch ganz gezielte Beiträge der Wissenschaft zur praktischen Umsetzung auf.

Der Regierungsrat wird sich mit den Ergebnissen dieser Studie auseinandersetzen und prüfen, ob sich einzelne Punkte eignen, vorweg, also bereits unabhängig von den Resultaten der WERKSTADT BASEL, umgesetzt oder in weiterreichende Überlegungen einbezogen zu werden.

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